Spielberichte - Draftvariante: Blue Moon Legends Timmster - Di 29 Jul, 2014 10:48 Titel: Draftvariante: Blue Moon Legends
Hallo,
ich wollte noch kurz von meiner ersten Erfahrung des Draftmodus von Blue Moon Legends berichten.
Wir waren nur zu zweit und ich habe festgelegt, dass wir Aqua, Terrah und Vulca draften. Ich habe diese Völker genommen, weil meine Gegnerin unerfahren war und ich dachte, dass diese Völker aufgrund der vielen hohen Werte und der wenigen Symbole etwas einfacher zu spielen sind.
Der Draft:
Der Draftmodus selbst ist besser als ich gedacht hätte. Intuitiv und schnell. Vor allem finde ich die Größe der einzelnen "Draft-Haufen" mit anfangs fünf Karten gut gewählt. Zum Vergleich: Bei Magic draftet man ein ganzes Booster, also 14 oder 15 Karten. Der Nachteil liegt auf der Hand: Unerfahrene Spieler müssen sich erst mal 15 Karten ansehen und sich dann auch noch die vermeintlich beste raussuchen. Diese Entscheidung ist natürlich bei fünf Karten erheblich einfacher. Für Profis sind fünf Karten vielleicht etwas zu wenig. Überlegenswert wäre eine Erhöhung dieser Anzahl auf sieben.
Der Deckbau:
Nachdem man die Karten gedraftet hat, schmeißt man die schlechtesten Karten raus und hat sein Deck. Auch dieser Schritt ist fast schon zu anspruchslos für BM-Geeks und sehr anfängerfreundlich. Das Problem: Wer jetzt nicht genügend Charaktere hat, kann das Spiel eigentlich schon abhaken. Hier sehe ich auch die generelle Schwäche des Draftens bei Blue Moon. Charaktere sind sehr wichtig. Wer keine großen Charaktere zieht, bekommt nur die Charaktere, die im Profispiel nie gespielt werden. Die tollen Unterstützungen, die man stattdessen gedraftet hat, bekommt man aber aufgrund von fehlender Schnelligkeit kaum raus.
Das Spiel:
Ein gedraftetes Deck spielt sich viel langsamer als ein Deck mit Inquisitor. Das macht das eigentliche Spiel zäh und langsam. Im ersten Moment denkt man, dass es dadurch für Anfänger leichter sein sollte, aber meiner Meinung nach ist das Gegenteil der Fall. Ein Anfänger kann nicht einschätzen welche gute Karte er opfern muss, er kann nicht einschätzen, wann er mal auf den Kampfbeginn verzichten muss, um seine Kartenhand zu säubern und er kann auch nicht einschätzen, mit welchem Charakter er passend das Spiel eröffnet.
Für Profis stellt dieses langsame Spiel eine Herausforderung dar, die zunächst ein bisschen am Ego kitzelt, die dann aber relativ schnell zu Langeweile führt. Die ganze Dynamik von Blue Moon geht flöten. Das Kartenglück und ein gutes Deck spielen eine noch größere Rolle. Spielskill wird nebensächlich. Das ist schade.
Ergebnis: Mein Deck hat zwar gut funktioniert, allerdings auch vor allem deshalb, weil ich mit yin/yang und 3 freien Aqua-Karten genügend Tempo im Deck hatte. Meine Gegnerin hatte viele gute Unterstützungen und Anführeraktionen im Deck, konnte aber meistens meinen Werten nichts entgegensetzen.
Fazit zum Modus:
Ich finde es schade, dass Hylen und Tutus keinen Platz im Draftmodus gefunden haben. Ich bin kein großer Tutu-Freund, aber ohne Tutus ist das Spiel wesentlich langsamer. Auch die Hylen geben dem Spiel mehr Tempo, mehr Dynamik, mehr Variation. Das alles fehlt im Draftmodus.
Schlussfolgerung:
Aus meiner Sicht muss der Modus für Profispieler etwas angepasst werden. Meine Vorschläge sind hier:
- 7 statt 5 Karten in den "Draftstapeln"
- Tutus und Hylen in den Modus einbauen.
Variante 1: Man könnte zB die Hylen und Tutus seperat draften, ganz zum Schluss. Dies könnte auch mit einem offenen Draft geschehen, also alle Karten liegen offen und reihum wird gewählt.
Variante 2: Jeder nimmt die Karten aus dem eigenen Kartenvorat und kann bis zu 5 Hylen/Tutus einbauen. Mobbi - Di 29 Jul, 2014 12:26 Titel:
Danke für den ausführlichen und interessanten Bericht. Das hört sich in der Tat nicht sonderlich attraktiv für Profi-Spieler an. Aber natürlich muss man auch erst mal eigene Erfahrungen mit der Variante machen. kilrah - Mi 30 Jul, 2014 10:32 Titel:
Würds vielleicht noch nicht zu schnell abhaken. Das war die erste Erfahrung mit dem Modus.Mit mehr Übung draftet man ev auch bessere Decks. Timmster - Mi 30 Jul, 2014 11:07 Titel:
Man draftet mit mehr Erfahrung natürlich besser, aber schneller wird es nie werden, weil die schnellen Karten ziemlich rar sind. Bedeutet: Das Spiel verliert ne Menge Dynamik. Dwragon - Mi 30 Jul, 2014 12:36 Titel:
mmh, wie wäre es, wenn man auch inquisitoren draftet? Timmster - Mi 30 Jul, 2014 14:10 Titel:
Das wäre glaube ich zu krass, weil dann jeder unterschiedliche Anzahlen an Karten haben muss. Mobbi - Mi 30 Jul, 2014 14:56 Titel:
Man könnte auch unterschiedliche Draft-Varianten ausarbeiten und diese dann draften. Timmster - Mi 30 Jul, 2014 15:07 Titel:
LOL Dwragon - Do 31 Jul, 2014 10:38 Titel:
Unterschiedliche Kartenanzahl ist für uns ja kein problem. Alternativ könnte man allen Spielern eine SF geben, oder entsprechende SFs draften.
Müssten halt klären, wie wir draften würden, wenn wir in Hamburg auch einen Draft hinbekommen. Ich schlage mal Spieleranzahl +1 Karten minimum vor. Optimal fände ich 15 Karten, dann hätte man 3 Durchgänge ala 15 Karten und damit Auswahl.
Hylen gehören für mich auf jeden Fall rein.
Und man sollte alle Völker zur Verfügung haben, heißt viele unwichtige Karten müssen nicht rein, sollen halt auch gute Decks zustande kommen können, ähnlich wie der Dube in Magic. Flo00 - Do 31 Jul, 2014 14:05 Titel: