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Mobbi
Gott der Abstrusitäten
Alter: 45
Anmeldungsdatum: 08.04.2004
Beiträge: 6144
Wohnort: Berlin
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Ich mache es mir leicht: Für mich beinhaltet "Können" sowohl Spielintelligenz, taktische Fertigkeit und Intuition als auch die Fähigkeit, ein "gutes" Deck zu bauen.
Auf Grund der mittlerweile zahlreichen Komponenten und Möglichkeiten, ist es (fast) ausgeschlossen, ein Allround-Deck zu bauen. Man muß sich zwangsläufig für bestimmte Taktiken entscheiden. Was, wenn der Gegner vielleicht nicht unbedingt der Spielerfuchs ist und ein solides Deck gebaut hat, welches aber meinem genau entgegen wirkt? Dann habe ich trotz höherer Spielfertigkeit und Deckbauqualität im Spiel wenig Chancen.
Als Beispiel:
Ich baue ein Mimix-Deck, das gut nach vorne geht. Das heißt: Ich packe ein paar Tutu rein, sicher mich ein wenig durch Interventionen und Karten wie den Hitzeschleier ab und hoffe so gut gegen den Gegner auftrumpfen zu können. Feine Taktik, dann noch gepaart mit cleverer Spielweise, das hört sich doch gut an. Nun hat der Gegner aber aus welchem Grund auch immer einfach 5 Mutanten ins Deck gepackt und auch sonst noch ein paar Schilde. Ich haue also in den richtigen Momenten raus was geht, er legt einen Mutanten. Mit Pech habe ich 5 Monde rausgepfeffert, er 0. Da kann er noch so eine Spielergurke sein, da sieht es womöglich schlecht aus.
Klar, das ist sehr plakativ und soll auch nur grob umreißen, was ich meine. Es ist auch klar, daß es gerade genanntes Beispiel auch schon früher gab. Ich sehe aber klare Tendenzen, daß sich dieser Effekt verstärkt.
Mittlerweile sehe ich es so, daß der wesentliche Faktor für den Ausgang des Spiels das Deck ist. Natürlich gibt es Grenzfälle. Ein absoluter Neuling wird bestimmte Vorteile nicht sehen oder nutzen. Auf höherer Ebene, wo sich keine Neulinge treffen, entscheidet nahezu alleine die Wahl des Decks über den Ausgang. Das heißt nicht, daß der mit dem besten Deck gewinnt (das könnte man ihm ja auch als Können im Sinne von "bestes Deck gebaut" anrechnen). Es gewinnt der, der am öftesten zufällig das bessere Deck gewählt hat.
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_________________ Wer hier lebt, weiß nicht was er morgen verpassen könnte, außerdem werden die Blue Moon-Krieger auferstehen und die Vaqua und Homix und Inquisisandten sowie die restlichen anderen Typen, deren Namen mir entfallen sind, wo war ich stehengeblieben?
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ErzEngel
Gott der Kreativität
Alter: 44
Anmeldungsdatum: 21.11.2004
Beiträge: 3818
Wohnort: Nähe Altötting
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Aber die Zufallskomponente ist doch bisher auch schon nicht unerheblich.
Wenn du ein Spiel bisher hast, wo du als sehr erfahrener Spieler mit einem sehr guten Deck immer nur die falschen Karten ziehst und dein Gegner immer ganz genau das, was er braucht, um deine kläglichen Angriffe abzuwehren, dann bringt es dir überhaupt nichts, dass du der absolute Hengst in dem Spiel bist.
Dann ist die Chance trotzdem groß, dass du irgendwann einfach nicht mehr mithalten kannst, weil dein Kartenglück dich verlassen hat.
Und alleine schon mit der Erhöhung der Kartenzahl erhöht sich auch die Zufallskomponente, da dein Gegner ja viel mehr Möglichkeiten hat, sein Deck zusammenzustellen. Also ist es nicht mehr so, dass du eine Karte bei ihm siehst und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sagen kannst, "jetzt wird er die auch noch im Deck haben, da heb ich mir mal lieber den Mutanten oder die Intervention auf". Es wird weniger planbar und man muss sich auch mal auf seine Erfahrung und Intuition verlassen.
Und ja, ich spiele nicht in einer Liga, aus dem einfachen Grund, dass mir Spiele nicht mehr gefallen, wenn es dabei ums Gewinnen geht. Ich spiele, weil ich Spaß dran hab und teilweise spiel ich so dermaßen unvorbereitet, dass mir selber von Anfang an klar ist, dass ich wahrscheinlich verlieren werde. Das ist mir aber egal, weil mir das Spielen an sich Spaß macht.
Und in einer Liga hab ich a) quasi-feste Termine, an die ich mich halten müsste, b) einen Spielcharakter, der mir nicht zusagt und c) einen erheblichen Aufwand, den ich aber nicht bereit bin zu bringen, weil da andere Dinge drunter leiden würden.
Da erfinde ich doch lieber neue Spiele oder Spieleerweiterungen. Da hab ich persönlich mehr von.
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_________________ Yesterday upon the stair
I met a man who wasn't there
He wasn't there again today
I wish that man would go away
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"Bildung bedeutet nicht einen Eimer zu füllen, sondern ein Feuer zu entfachen."
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Ladoik
Gott der Rechtschreibung
Alter: 48
Anmeldungsdatum: 26.07.2004
Beiträge: 4751
Wohnort: Krefeld
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Wobei ich hier auch mal einstreuen will das auch ich in erster Linie des Spaßes wegen spiele.
Die Krefelder Liga haben wir, zumindest trifft das auf mich zu, eigentlich nur aus dem Boden gestampft um den Kreis der Mitspieler zu vergrößern.
Deswegen hat mein ELO Wert unter den letzten Treffen auch so gelitten, einfach weil ich mal etwas neues Probiert habe
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_________________ Wenn du Lust hast, dann click:
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Mobbi
Gott der Abstrusitäten
Alter: 45
Anmeldungsdatum: 08.04.2004
Beiträge: 6144
Wohnort: Berlin
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Und wo ist jetzt das Problem? Zwei verschiedene Sichtweisen. Für die eine Seite ist es ein Vorteil, daß der Zufall sich aufschwingt, die wichtigste Komponente des Spiels zu werden, für die andere Seite ein Nachteil.
Ich schildere meine Sicht, was hat das damit zu tun, ob jemand Lust auf Liga oder sonstetwas hat? Ich kann vollkommen nachvollziehen, daß es für den reinen "Spaßspieler" kein Nachteil ist, daß mehr vom Glück abhängt. Für einen Ligabetrieb ist dieser Fall aber wenig attraktiv. Aus diesem Grund äußere Zweifel daran, daß es dem Spiel gut tut, wenn es zu überladen wird.
Genau um die die "jetzt schon nicht unerhebliche Zufallskomponente" geht es mir doch. Wenn diese nochmals verstärkt wird, dann geht für mich zumindest der Reiz flöten. Vielleicht finden manche es unsinnig, aber ich messe mich gerne mit anderen, auch im Spiel. Dabei ist natürlich wesentlich, daß das Ganze Spaß macht. Ich kann zwar auch einen Reiz darin sehen, bestimmte Dinge bei Blue Moon auszuprobieren (wow, die Kombo hat ja cool geklappt), wenn man aber ständig verliert, wird es kaum einem Spaß machen. Was folgern wir daraus: Obwohl Spaß eine wichtige Komponente ist (sogar die Grundkomponente), ist das Konzept eines Spiels zwangsläufig darauf ausgelegt, gewinnen zu wollen. Wenn jedes Spiel verloren geht, können noch so schöne Kombos zwischendurch klappen, ich werde dennoch die Lust verlieren. Das heißt nicht, daß es keinen Spaß macht, wenn man nicht ständig gewinnt. Aber ich glaube, es ist ganz normal, daß es die meisten wurmt, wenn sie regelmäßig verlieren.
Wenn Du Deinen Hauptspaß daraus ziehst, Erweiterungen zu basteln, dann freut mich das für Dich. Das emfinde ich ehrlich auch als eine schöne Beschäftigung.
Es gibt ja noch weitere Leute, die einfach gerne basteln. Insgesamt ist es aber ein kleine Minderheit.
Mag sein, daß Erzengel hier die Ausnahme ist und paar andere auch noch. Für die Mehrheit hängt der Spielspaß aber auch vom Erfolg ab. Aber wie komme ich denn jetzt rüber? Normalerweise bin ich alles andere als ein ernster Typ und jetzt rede ich hier von Erfolg haben bei Blue Moon!
Um wieder die Kurve zu kriegen: ich freue mich auch auf die Erweiterung und Blue Moon wird mir auch noch Spaß machen, wenn es nur aus Zufall besteht, einfach weil es schöne Mechanismen beinhaltet. Möglicherweise wird mir aber der Ligabetrieb keine Freude mehr bringen, denn dort geht es neben dem Spaß halt in erster Linie um Ergebnisse. Naja, zwingt mich ja keiner mitzumachen!
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_________________ Wer hier lebt, weiß nicht was er morgen verpassen könnte, außerdem werden die Blue Moon-Krieger auferstehen und die Vaqua und Homix und Inquisisandten sowie die restlichen anderen Typen, deren Namen mir entfallen sind, wo war ich stehengeblieben?
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trumpetfish
Gott der extremen Themenrelevanz
Alter: 56
Anmeldungsdatum: 16.03.2004
Beiträge: 2155
Wohnort: Oldenburg (Oldb)
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1) Wer sagt eigentlich, daß die Buka den Zufallsanteil erhöhen?
2) Wer sagt eigentlich, daß Gewinnen nur Spaß macht, wenn man besser war?
3) Es lebe der Zufall!
4) Glück ist Geil!
Na gut, vll. nicht ganz, aber allein schon das zufällige Kartennachziehen gibt Blue Moon einen derart hohen Zufallsanteil, daß ein paar Buka da den Kohl auch nicht mehr Fett machen. Oder etwa doch?
Gruss, trumpetfish
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_________________ Strategien mit Buka im Blue Moon WIKI!
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Mobbi
Gott der Abstrusitäten
Alter: 45
Anmeldungsdatum: 08.04.2004
Beiträge: 6144
Wohnort: Berlin
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Hallo Trumpetfish!
1) Wer sagt eigentlich, daß die Buka den Zufallsanteil erhöhen?
Keiner. Ich habe lediglich die Vermutung geäußert, daß es sehr wahrscheinlich ist, daß durch Hinzunahme weiterer Spielelemte zusätzliche Zufallsvariablen einfließen. Es muß natürlich nicht sein. Es hängt von der Art der Spielelemente ab.
2) Wer sagt eigentlich, daß Gewinnen nur Spaß macht, wenn man besser war?
Keiner. Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen der Frage und dem oben Geschriebenen. Aber ok, es sagt ja auch keiner, daß ein Zusammenhang bestehen muß.
3) Es lebe der Zufall!
Er soll auf jeden Fall nicht sterben.
4) Glück ist Geil!
Wenn man derjenige ist, der es hat.
Durch den Deckbau und die eigens gewählte Taktik hat man großen Einfluß darauf, das Gewicht des Zufalls zu minimieren. Ganz wird einem das niemals gelingen, allein schon durch den von Dir erwähnten Nachziehmechanismus im Spiel bedingt. Dennoch, es muß möglich sein, den Zufall zu minimieren und dadurch gegenüber dem Gegner den Vorteil der Planbarkeit ziehen zu können. Dies ist jetzt schon ein sehr schwieriges Unterfangen. Was da die Buka bewirken werden, kann momentan noch keiner wissen. Aber so abwegig finde ich die Vorstellung nicht, daß alles nur noch schwieriger wird. Eine weitere Steigerung der Möglichkeiten bringt uns allen das Chaos!
5) Chaos ist geil!
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Timmster
Gott von Monkey Island
Alter: 42
Anmeldungsdatum: 30.11.2004
Beiträge: 4479
Wohnort: Hamburg
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@Mobbi: Du vermutest, dass mehr Karten = mehr Chaos = mehr Zufall, aber wieso?
zB die Inquisitoren haben BM imho mehr Planbarkeit verschaft. Nun wirst du sagen: Ok..das sind auch Meta-Karten...aber ich finde einzelne Karten (zB PamPam) haben das Spiel Planbarer gemacht. Ja PamPam, Glücks-Pampam Durch ihn weiß ich aber: auch mit jedem noch so werte-schwachen aber sf-starken char schaffe ich die angesagte Stärke des Gegners...
Daher meine Vermutung: Mehr Karten = mehr Möglichkeiten = Mehr Strategie = weniger Glück
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_________________ Meine EM/WM-Ergebnisse:
1. Platz: 2016, 2017, 2023 / 2. Platz: 2006, 2009, 2013, 2015, 2019 / 3. Platz: 2014, 2018 / Teilgenommen: 2008
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Dummy
Gott des Khind-Schlangezunge
Alter: 33
Anmeldungsdatum: 12.09.2004
Beiträge: 1865
Wohnort: Münster
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Mobbi spielt, wenn ich das richtig verstanden habe, vielmehr auf den Bluff an. Die neuen Karten werden duch ihre geringe Anzahl ja nicht zu viel mehr Glück beitragen, aber es könnte bei entsprechend großer Anzahl an Karten mit Bluff Symbol dazu kommen, dass totale Bluff Decks entstehen, gegen die es einfach nur noch Glück ist, zu gewinnen.
Imho wird es genau wie bei den Aqua. Die Bluff Symbole werden auf sehr wenigen (relevanten) Karten erscheinen, Herr Knizia wird imho nicht so drastisch das Spielprinzip ändern, die Gefahr von reinen Bluff Decks sehe ich nicht. Außerdem gibt es für mich einen klaren Unterschied zwischen Bluffen und mehr Glück. Wer gut blufft, wird zumindest Offline auch überzeugend seinen Bluff verkaufen müssen, sicher ist immer eine gehörige Portion Glück dabei, aber das ist es mir zumindest werd.
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Anyway, this cake is great.
It's so delicious and moist. -- GLaDOS - Still Alive
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Timmster
Gott von Monkey Island
Alter: 42
Anmeldungsdatum: 30.11.2004
Beiträge: 4479
Wohnort: Hamburg
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...und dass Bluffen nichts mit Glück zu tun hat sieht man beim Pokern!
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Dummy
Gott des Khind-Schlangezunge
Alter: 33
Anmeldungsdatum: 12.09.2004
Beiträge: 1865
Wohnort: Münster
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Wie schon oben geschrieben, wird Bluffen sicher sehr glücksabhängig sein, aber zum einen nicht in dem Maße, wie es hier dargestellt wird, und zum anderen werden es imho auch nicht so viele Karten sein, also wartet die Buka erstmal ab.
Mir wurde in Münster gesagt, dass die Buka erst zur Spielmesse erscheinen. Wie sieht das denn dann mit der EM aus? Ich könnt es wirklich schwer ertragen, da nicht mit den neuen Karten spielen zu drüfen. Wer sein Deck nicht ändern will, muss das ja auch gar nicht, so extrem werden die Buka das Spiel bestimmt nicht ändern.
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trumpetfish
Gott der extremen Themenrelevanz
Alter: 56
Anmeldungsdatum: 16.03.2004
Beiträge: 2155
Wohnort: Oldenburg (Oldb)
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Hi Mobbi!
Einverstanden. Vor allem mit Punkt 5)
Natürlich geht es bei Blue Moon darum, den Zufall zu minimieren, darin besteht die ganze Spielkunst. Und das macht auch den Reiz von Blue Moon (wie von vielen anderen Spielen) aus.
Ist das Spiel einfach, findet man schnell eine optimale Strategie, wie zB bei Mensch ärger dich nicht leicht möglich, indem man so mit seinen Figuren setzt, daß es möglichst viele gute Würfelwürfe für einen gibt bzw. möglichst wenige für den Gegner. Der Einfluß, den man damit hat, ist allerdings bei Mensch ärger dich nicht sehr gering.
Man braucht also für ein Spiel, dessen Spielprinzip den Zufall minimiert:
1) zufällige Spielelemente
2) ausreichend Einflußnahmemöglichkeiten auf den Zufall und
3) ausreichende Komplexität und Wechselwirkung der Spielmechanismen,
nur dann macht es Spaß.
Zu 1)
Bei Blue Moon ist das zufällige Spielelement im Spiel selbst vor allem das Nachziehen. Dieses Element ist für mich das mit Abstand einflußreichste Zufallselement
Zudem gibt es Spielelemente, die per Sonderfunktionen zufällige Prozesse in Gang setzen (Bsp: Sarogakanas, etc.), indem sie Karten zufällig manipulieren. Von diesen Karten gibt es nicht besonders viele. Hier besteht die Möglichkeit, daß die Buka mehr in dieser Richtung bringen, und von daher das Spiel zufälliger machen. Aber an die Bedeutung des zufälligen Kartennachziehens werden sie wohl nicht herankommen.
Außerdem ist die Deckwahl des Gegners zufällig. Durch mehr Karten kann man auf mehr mögliche Decks treffen, deshalb erhöhen neue Karten (und damit auch die Buka) diesen Zufallsfaktor. Aber das ist nicht Buka-spezifisch.
Zu Punkt 2), dem Zufallsminimieren, sind vor allem der Deckbau und die Spielweise als wichtigste Elemente zu nennen. Zudem erlauben es einem wiederum bestimmte Sonderfunktionen, den Zufall zu minimieren (zB Pfeif das Lied der Freundschaft), indem sie es erlauben, Karten gezielt zu manipulieren. Die Buka werden zum einen den Deckbau erweitern, also einfach durch ihre Anwesenheit mehr Zufallsmanipulationsmöglichkeiten schaffen. Fraglich ist, ob ihre Sonderfunktionen auch eine gezielte Steuerung des Zufalls zulassen oder ob sie eher mehr zufällige Elemente ins Spiel bringen.
Die Punkte "Mehr mögliche zufällige Gegnerdecks durch mehr Karten" und "Mehr Zufallseinflußnahme durch mehr eigene Deckbaumöglichkeiten" canceln sich wie ich finde aus. Die einzig relevante Frage bleibt damit, ob die spezifische Spielweise der Buka mehr zufällige oder mehr zufallskontrollierende Elemente durch ihre speziellen Sonderfunktionen und Symbole bringt.
Die angekündigte Bluff-möglichkeit läßt sicher zunächst in Richtung von mehr Zufall schließen. Aber auch hier kann man Spielstrategien anpassen und optimieren. Es gibt ganz jenseits von Kartenglück und Zufall gute und schlechte Pokerspieler. Und Bluffen kann man genausogut zur Zufallskontrolle einsetzen.
Zu 3)
Die Komplexität wird durch neue Karten sicher erhöht, die Ankündigung von neuen Spielelementen wie Schiffen und Bluffen läßt zudem eine qualitative (neue Karten und neue Spielmechanismen) und nicht bloß quantitative Erhöhung (nur neue Karten) vermuten. Dss hat erstmal mit Zufall nichts zu tun, außer, daß es schwieriger wird, die Spielmechanismen in ihren Wechselwirkungen zu kontrollieren. Das Spiel wird zunächst mal schwieriger, nicht zufälliger. Es hängt hier wie schon ausgeführt von der Art und Weise der neuen Spielmechanismen ab. Sind sie zufallsfördernd oder kontrollfördernd?
Wie dem auch sei. Was wollte ich eigentlich sagen?
Ach ja: Ich freu mich auf die Buka, alles andere sehen wir dann!
Gruss, trumpetfish
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_________________ Strategien mit Buka im Blue Moon WIKI!
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Mobbi
Gott der Abstrusitäten
Alter: 45
Anmeldungsdatum: 08.04.2004
Beiträge: 6144
Wohnort: Berlin
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@Timmster
Deine Nachfrage ist verständlich.
Seit wann spielst Du Blue Moon? Hast Du Classic-Zeiten erlebt? Durch die Inquisitoren ist definitiv mehr Abwechslung ins Spiel gekommen, aber auch mehr Planbarkeit? Man hat durch sie viel mehr Möglichkeiten, das eigene Spiel zu planen. Soweit so gut. Das Problem ist, daß der Gegner eben genauso viele Möglichkeiten hat das eigene Spiel zu planen und das meine dadurch zu zerstören.
Mehr Karten bedeuten mehr Möglchkeiten bei mir und beim Gegner. Wie soll das Spiel planbarer werden, wenn beide Parteien einfach viel mehr Möglichkeiten haben und somit der Ausgang des Spiels zusehends von der richtigen Wahl des Decks abhängt?
Ich kann das Spiel nur dann für mich planbar gestalten, wenn ich vorher weiß, welches Deck mein Gegner spielt. Dann habe ich durch die Vielzahl neuer Möglichkeiten die Chance, mein Spiel deutlich besser zu planen. In den meisten Fällen kenne ich aber das Deck des Gegners nicht vor dem Spiel.
Von mir aus kann man es so ausdrücken: durch die Vielzahl neuer Karten und Elemente ist der Deckbau variabler geworden und man kann in der Theorie (das heißt im Spiel ohne Gegner) besser planen. In der Praxis hängt das Gelingen aber vom Gegner-Deck ab. Die Anzahl der möglichen Gegner-Decks ist aber rapide angestiegen. Wie soll man da besser planen können?
Dein Beispiel mit PamPam ist nachvollziehbar. Nur, kannst Du damit auch planen, daß der Gegner nicht genau die gleiche Idee hat? Er hat diese Möglichkeit doch auch. Sicher, für Dich besteht die Möglichkeit, wertschwächere Charaktere besser ausspielen zu können. Insofern hast Du recht. Gleiches gilt für zahlreiche weitere Fälle. Somit ist für Dich in Deinem Deckbau eine gewisse Planbarkeit vorhanden. Ob das aber aufgeht, hängt widerum vom Gegner ab. Auch er hat all diese Möglichkeiten.
Wenn neue Karten nicht irgendwelche Einschränkungen mit sich bringen, werden zwangsläufig die dem Spieler zur Verfügung stehenden Möglichkeiten erweitert.
Das beinhaltet den eigenen Deckbau, aber auch den des Gegners.
Daher meine Vermutung: Mehr Karten = Mehr Möglichkeiten = Mehr Möglichkeiten im Deckbau = Mehr potenzielle Gegner-Decks = Mehr Abhängigkeit von der Wahl des Decks = Mehr Zufall/Glück
Da die Deckwahl das komplette Spiel als Primärfaktor beeinflusst, kann man aus meiner Sicht sogar innerhalb des Spiels von Zufall sprechen, auch wenn dies angefochten werden kann.
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Mobbi
Gott der Abstrusitäten
Alter: 45
Anmeldungsdatum: 08.04.2004
Beiträge: 6144
Wohnort: Berlin
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@Trumpetfish
Deine Ausführungen haben für mich im Großen und Ganzen Hand und Fuß. Der einzige Punkt, bei dem ich nicht mit Dir so richtig übereinstimme ist:
Zitat: |
Die Punkte "Mehr mögliche zufällige Gegnerdecks durch mehr Karten" und "Mehr Zufallseinflußnahme durch mehr eigene Deckbaumöglichkeiten" canceln sich wie ich finde aus. |
Das sehe ich nicht so.
Ein einfaches, sehr plakatives Zahlenbeispiel:
Ich habe vor Einführung neuer Karten die Möglichkeit 5 gute Decks zu bauen. Mein Gegner kann auch 5 gute Decks bauen.
Das ergibt 25 mögliche Paarungen, wobei es jeweils von der Paarung abhängt, wer gewinnt. (Wir gehen mal davon aus, daß mein Gegner das gleiche Spielniveau besitzt wie ich.)
Nun kommen neue Karten hinzu. Ich kann nun 10 gute Decks bauen. Mein Gegner aber auch. Die neuen Karten haben mir ermöglicht, in meinen Decks besser zu planen, so daß ich nicht mehr nur 5 gute Decks habe, auf die ich mich verlasse, sondern sogar 10. Das gleiche gilt für meinen Gegner.
An dieser Stelle ist also wichtig: Mehr Karten --> mehr Planung für mich im Deckbau. Gleichzeitig mehr Planung beim Gegner im Deckbau.
10 Decks gegen 10 Decks, das ergibt 100 mögliche Paarungen. Auf jedes meiner Decks kommen 10 gegnerische Möglichkeiten der Deckwahl. Die Auswahlvarianz ist immens gestiegen. Selbst wenn die durchschnittlichen Wahrscheinlichkeiten im Wesentlichen gleich bleiben, die Zufallsvariable ist pro Deck deutlich gestiegen.
Wie gesagt, nur wenn sich gewisse Trends durchsetzen, glaube ich, daß man bei Erhöhung der Kartenzahl von besserer Planbarkeit sprechen kann. Wer weiß, vielleicht wird das ja sogar so kommen?
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_________________ Wer hier lebt, weiß nicht was er morgen verpassen könnte, außerdem werden die Blue Moon-Krieger auferstehen und die Vaqua und Homix und Inquisisandten sowie die restlichen anderen Typen, deren Namen mir entfallen sind, wo war ich stehengeblieben?
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Timmster
Gott von Monkey Island
Alter: 42
Anmeldungsdatum: 30.11.2004
Beiträge: 4479
Wohnort: Hamburg
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@Mobbi: Ich gebe dir recht, dass in BM vieles vom Deck, bzw. noch viel mehr von der Wahl des Volkes abhängt. Nichts desto trotz denke ich, dass ich in "Classic-Zeiten" noch viel mehr auf die Schnauze (sorry) fallen würde als heute. Beispielsweise haben die Mimix gegen die Aqua oder Flit classic wohl kaum eine Chance...ebenso wenig die Khind gegen die Terrah!
Daher meine ich, dass gerade die neuen Karten eine große Möglichkeit bieten die Schwächen des gewählten Volkes auszugleichen. Decks mit 30 bzw 40 Karten enthalten ja schon jetzt kaum über 15 bzw. 20 Volk-eigene Karten. Und dies wird sich mit jeder Erweiterrung (die Hoffnung stirbt zuletzt) weiter fortführen....
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_________________ Meine EM/WM-Ergebnisse:
1. Platz: 2016, 2017, 2023 / 2. Platz: 2006, 2009, 2013, 2015, 2019 / 3. Platz: 2014, 2018 / Teilgenommen: 2008
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trumpetfish
Gott der extremen Themenrelevanz
Alter: 56
Anmeldungsdatum: 16.03.2004
Beiträge: 2155
Wohnort: Oldenburg (Oldb)
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Hi Mobbi,
ja, darüber habe ich nach dem Schreiben auch nachgedacht. Vermutlich canceln sich die beiden Effekte nicht aus, sondern es geht zugunsten von mehr Zufall, wenn mehr Karten und damit mehr mögliche Decks da sind.
Trotzdem finde ich mehr Karten prinzipiell gut, da so das Spiel interessant bleibt. Zu Classic-Zeiten war der Deckbau schnell ausgeschöpft und das 249KF Deck war in erreichbarer Nähe. Es gab sie noch, die Illusion vom besten Deck und von besten Zug. Mit G&I kamen durch die zunehmende Komplexität mehr und mehr nicht eindeutig bewertbare Elemente ins Spiel (Ich erinnere an die Frage der Monde für die Hyla). Vergleichbar ist diese Entwicklung vielleicht mit der Einführung der Relativitätstheorie in das newtonsche Denken oder mit dem Beginn der Postmoderne.
In jedem Fall ist diese Entwicklung mit einem Verlust von Sicherheit einhergegangen. Während man zu klassischen Zeiten "wußte", daß sein Deck gut oder schlecht ist, kann man in der heutigen Postmoderne des Deckbaus nur noch Aussagen wie "gegen Mimix und Khind etwas bessere Chancen, wenn es gut läuft" treffen. Das Risiko ist deutlich höher als früher, eine satte Niederlage einzustecken, obwohl doch das Deck akkurat gebaut und die Spielweise tadellos war.
Vielleicht erlebt man dieses Gefühl der mangelnden Einflußmöglichkeit angesichts der gestiegenen Komplexität gerne als "dem Zufall ausgeliefert sein", und sehnt sich nach den "guten, alten klassischen Zeiten" zurück, wo alles so einfach weil eindeutig war?
Gruss, trumpetfish
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_________________ Strategien mit Buka im Blue Moon WIKI!
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