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Autor |
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Fubini
Blue Moon Leader****
Alter: 47
Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 750
Wohnort: Berlin
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Um mein literarisches Talent zu festigen, hab ich mich mal wieder an einer Kurzgeschichte versucht...
Familie Seelig lebte in der Region rund um Braunschweig schon seit Anbeginn der Zeit. Zusammen mit den Nachfahren der Vorfahren betraten sie das Licht der Bühne der Existenz. Sie waren sehr tief verwurzelt. Hier war ihre Heimat, hier war ihr Leben, hier war ihr Glück. All die Jahre, Jahrhundert und Tage seit es die Seeligs gub, sind sie durch alle Wirren der Zeit unbeschadet geschwommen. Kriege und auch Zeiten des Glücks, der Vernunft und der Liebe konnten ihnen nichts anhaben. Aber um diese Familie soll es nicht gehen. Das Augenmerk liegt vielmehr auf Ulf Dreybeyn. Dem sein Leben wird sich in kürze radikalst verändern.
Ülf war der dritte Sohn seiner Eltern. Sein Vater war einfacher Atomkraftwerkshausmeistergehilfe und seine Mutter Lehrerin für Kinder mit besonderer Gabe wie sie immer zu sagen pflegte. Die besondere Gabe lag darin, dass ihre Schüler autogenes Learning-by-not-being-taught-by-a-teacher beherrschten. Ulfs Mutter war daher meist sehr früh nach Tagesdienstantritt wieder daheim, da sie lediglich "Guten Morgen ihr Nappsülzen" sagte, an Ziegelsteinen festgebundene Aufgabenblätter von außen an ihre Klasse durch kecke Würfe in den fünften Stock verteilte und insektenartig "Dann macht mal. Hihihihahahahohoho!" hinterher rief.
So kam es, daß Ülf ein ziemliches Muttersöhnchen war - wie jeder andere Sohn einer Mutter auch; nur extremer. Sein Alltag sah aus wie der eines stereotypischen Taikonautens. Jeden morgen um Fuenf erwartet ihn der Weckruf und ab da hatte er Freizeit. Mit 30 Jahren, ohne Job und bei Mutti hat man viel, sehr viel, sehr sehr viel Freizeit.
Ulf tat sich daran aber nicht stören tun und er nutzte die Freizeit um seinen Körper und Geist wach und fitt zu halten. So stellte er das Toastbrot stets in das oberste Fach der Küchenhängeschrankzeile und versuchte nach dem Frühstück das Haus in dem die Dreybeyns wohnten wegzudrücken. Mittlerweile war er bereits so stark geworden, dass er oft das Gefühl hatte, es würde sich bewegen. Wenn Ülf dieses Gefühl hatte, dann ging er zur Sicherheit stets um's Haus und schob es wieder an den angestammten Platz zurück.
Als geistige Übung durchwühlte Ulf Altpapiersammlungen nach Kreuzworträtseln und verifizierte die eingetragenen Einträge auf Richtigkeit und hakte diese entsprechend ab. Bei eingetragenen Einträgen wo er sich nicht sicher war, drückte er innerlich ein Auge zu und hakte diese ebenfalls als korrekt ab.
Doch heute, am Tag des Kindes, spürte Ülf, daß etwas anders sein würde. Wie immer um 13:37 Uhr ging er durch den Wald schnell rennend in seinem VWee Porschee spazieren. Plötzlich an dem Baum entdeckte er einen Zettel, der kein Blatt war. Er laß und laß und staunte (er staunte nicht schlecht, denn staunen konnte er herzallerliebst) und laß und staunte und laß. Nach circa einer Stunde des Lesens und Staunes und bedächtigen Innehaltens hatte er den Text erfaßt.
"KOHLEMINENSCHIFF SUCHT ARBEITSWILLIGE HELFER! MINDESTLOHN WAR GESTERN!! RUF AN UND INFORMIERE DICH: 0123 - 123 456 78a"
"Na wenn das nun nicht das ist was es ist!", üntführ üs Ulf, "Meine Chance dem zu entfliehen, daß mir bisher so recht war. Er lies die Luft aus seinem VWee Porschee, auf daß es zu einem Mobiltelefon Güteklasse A wurde.
"Hallo? Mein Name ist Mutti und ich wohne bei Ülf Dreybeyn.", sprach er nervös ins Telefon. "Welch Glück!", dachte sich das Telefon, daß Ulf noch nicht gewählt hatte. Nachdem Ulf die Nummer eintippte und die Fernsprechsprachverbindung digitally enhanced stand, erklang eine hohe Frauenstimme mit männlichem Akzent: "Hallo. Hier ist die Puder A.G. Sie sprechen mit Frank-Uschi Plötz. Sie wünschen?"
Ülf ward entzücket und sprach goldkehlig: "Wünschen... hmm. Wenn Sie mich so fragen, dann wünsche ich mir zu Weihnachten ein nigelnagelneues..."
"Alt mit H!", erklang es von seinem Gegenüber, "Das mit dem 'Sie wünschen?' ist lediglich Begrüßungsfloskel!"
"Achsooooo!" Ulf wie auch dem Wald dämmerte es. "Ich rufe auch eher wegen ihrer Anzeige an. Ich würde mich geringfügig gern als Kohleminenschiffarbeitswilligerhelfer melden."
"Das ist ja prima!", sprach die Stimme deren Person nicht vor Ülf stand. "Wir haben wieder einen Idioten an der Angel", hörte er die Stimme leise offenbar zu einer dritten Person flüstern und er freute sich stolzer Art.
Nach ein wenig weiterer Plauscherei aus dem Nähkästchen und so war alles klar. Ulf hatte keine Fragen mehr und die Stimme am Telefon keine Antworten mehr.
"Auf Wiedertschüß!" sagten sie sich und legten absolut gleichzeitig auf. Zufall?
"Hei! Das wird ein Heidenspaß! Wie ich mich freu'. Ich könnt' tanzen vor Glück." Er warf allen unnützen Ballast von dannen und ging direkt zum Pier wo ein Boot bereits auf ihn wartet.
"He da, Fährmann. Bringe er mich zum Ziel!"
"Was erlauben? STRUUNZ! Ich bin eine Frau. Mein Namin ist Gerda."
"Ups. Wie peinlich! Tut mir leid aber durch die langen, blonden Haare, den Rock, den Schmuck, die Hei-Hiels und das Namenschild auf der linken Brust mit der Aufschrift 'Fr. Gerhardt' war ich verunsichert." sprach Ülf, "Ich dachte das Fr. stünde für Frank."
"Nicht so schlimm! Das passiert mir jeden Morgen vor dem Spiegel auch."
"Gerda Gerhardt. Das ist schon eine lustige Namenskombination, finden Sie nicht?"
"Nein", sagte Gerda Gerhardt.
"Wollen wir uns vielleicht ab heute Duzen?"
"Ja.", sagte Gerda Gerhardt.
"Wunderbar! Du, fahren wir nun los?"
"Ja.", sagte Gerda Gerhardt.
"Auf nach Afrika, denn, bei den Göttern des Olymp, ich will Kohleminenschiffarbeitswilligerhelfer werden."
"Na dann.", sagte Gerda und setzte das Boot mit einer interessanten Bück- und Powackelbewegung in Bewegung.
"Die Seeluft! Es riecht so wunderbar nach geröstetem Walfischstachelrochenragout!", sagte Ulf.
So verschwand er im Nebel.
Das Boot war eine Nußschale und sie fuhen nach Afrika.
Da der Autor nicht mit an Bord ging, endet die Geschichte hier.
Fin.
Feedback willkommen,
Fubsi
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_________________ du bist mîn ich bin dîn
des solt dû gewis sîn
dû bist beslozzen
in mînem herzen
verlorn ist daz slüzzelîn
dû muost immer drinne sîn
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Alles unter dem Himmel
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mensaman
Blue Moon Leader***
Alter: 39
Anmeldungsdatum: 16.10.2005
Beiträge: 666
Wohnort: Dinslaken
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Herrliche Geschichte,
doch wäre es nicht klüger gewesen Ülf einen Christenspaß empfinden zu lassen? Ein Heidenspaß erscheint mir an dieser Stelle zu simpel, der Christenspaß hingegen stellt einen Bibelbezug her, der im folgenden durch das Wegwerfen des unnützen Ballastes konkretisiert wird. Auch das Boot ist ein klar religiöses Motiv. In diesem Zusammenhang nimmt die Puder A.G. die Position des Menschenfischers in der globalisierten Welt ein. Eine andere Möglichkeit der Deutung ist die der Fahrt nach Afrika als Exodus. Ülf verlässt die ihm zu klein gewordene Welt um sein Glück zu finden. Dieses Motiv, das sich zahlreich in der deutschen Romantik finder, wird durch den Bezug zum Märchen "Hans im Glück" sehr schön herausgearbeitet. Tatsächlich findet Ülf sein Glück, in dem er mit Gerda Gerhardt (deren Vollkommenheit schon im Namen zu erahnen ist) nach Afrika fährt. Afrika, die Wiege der Menschheit. Ülf kehrt aus dem Schoße der Familie in den Schoße der Natur zurück. Ein wunderbares Ende.
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_________________ When the seagulls follow the trawler, it's because they think sardines will be thrown in to the sea.
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Idefix
Blue Moon Profi
Alter: 29
Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 119
Wohnort: Oldenburg
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Ich hatte keine lust den langen text zu lesen also stimme ich jetzt nicht ab
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_________________ Ich spiele gerne Blue Moon
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Flojoe
Blue Moon Profi
Alter: 41
Anmeldungsdatum: 18.11.2005
Beiträge: 142
Wohnort: Oldenburg
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Irgendwie bin ich verwirrt von dem Text!
Ich weiss nicht ob es an der Überwindung lag diesen tatsächlich zu Ende zu lesen oder daran, das ich an dessen Ende nicht wuuste was ich davon halten soll.
Letztendlich ist es genau das was eine gute Geschichte ausmacht:
- Sie lädt zum Nachdenken ein
- Sie lässt einen Schmunzeln
- Sie bringt einen dazu sich zu fragen wie andere (Mensa...) darauf reagieren und warum sie es so tun!
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(ungegruppenzwangt) und immer neu:
Die Emotica!
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Fubini
Blue Moon Leader****
Alter: 47
Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 750
Wohnort: Berlin
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@Flojoe: Dann habe ich also mein Ziel erreicht. Feyn. Nur das mit "Mensa" versteh ich nicht. Was meinst Du?
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des solt dû gewis sîn
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Widukind
Blue Moon Leader***
Alter: 50
Anmeldungsdatum: 17.01.2006
Beiträge: 638
Wohnort: Böblingen
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Bitte hinterlege mehrere Portionen von den drogen, die Du beim schreiben genossen hast in einer gelben IKEA-Tuete an der Mauer vom Ehninger Schlosspark heute um Mitternacht. Ich werde sie dann spaeter abholen und den Text nochmal lesen. Vielleicht finde ich ihn dann besser...
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_________________ Wer das Feuer nicht fuerchtet, wird den Schmerz spueren.
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Fubini
Blue Moon Leader****
Alter: 47
Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 750
Wohnort: Berlin
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Widukind hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht finde ich ihn dann besser... |
Wie "besser"?
Aber danke fuer Deine ehrliche Meinung.
Zu den Drogen: Ich nehm keine. Bin naturstoned. Ab und an fruehstuecke ich einen Clown, aber immer erst wenn ich vorher den Yoghurt mit Loeffeln gefressen habe.
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Flojoe
Blue Moon Profi
Alter: 41
Anmeldungsdatum: 18.11.2005
Beiträge: 142
Wohnort: Oldenburg
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Das meinte ich nur so!
Weil ich wie gesagt verwirrt war nach dem lesen, aber Mensa schien mir fast so als ob er sich auf sowas vorbereitet hätte!
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(ungegruppenzwangt) und immer neu:
Die Emotica!
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