Inoffizielle Völker Strategien der Hoax Strategien der Aqua Strategien der Pillar Strategien der Mimix Strategien der Flit Strategien der Khind Strategien der Terrah Strategien der Vulca Home
 Home  •  Blue Moon Fans Foren-Übersicht  •  Blue Moon Ligen  •  Download  •  Album  •  Suchen  •  Letzte Themen
Profil  •  Lesezeichen  •  Neue Beiträge  •  Einloggen, um private Nachrichten zu lesen  •  Login  •  Registrieren
Nächstes Thema anzeigen
Vorheriges Thema anzeigen

Neues Thema eröffnenNeue Antwort erstellen Vorheriges Thema anzeigenDieses Thema verschickenZeige Benutzer, die dieses Thema gesehen habenDieses Thema als Datei sichernPrintable versionEinloggen, um private Nachrichten zu lesenNächstes Thema anzeigen
Autor Nachricht
ritterderdrachenlanze
Blue Moon Fan
Blue Moon Fan


Alter: 40
Anmeldungsdatum: 22.04.2005
Beiträge: 50
Wohnort: krefeld
brazil.gif
BeitragVerfasst: Mi 27 Apr, 2005 23:41  Titel:  geschichte Antworten mit ZitatNach untenNach oben

solte eingenlich eine kurz geschichte sein mann sieht ja was es geworden ist

Alles begann an dieser Schlacht...

...die Zwietracht, der Hass.

Verzweiflung machte sich breit, bei den Völkern, den Herrschern.

Jeder Morgen drohte den Blick auf einen weiteren Heerwurm freizugeben.

Die Abende waren erstickt durch die Furcht der Lebenden, gefühlslos.

Das ferne Brüllen der Allmächtigen trieb deren Sklaven an,

drängte sie in die Kultur der Völker hinein,

zerschlug, zerschmetterte diese, gnadenlos und jedem Krieg unwürdig.




Aus dem Kind wird eine Kriegerin


Unruhiger Schlaf ...

... raubte mir schon seit meiner Kindheit schöne Träume. Begannen

sie langsam Farbe anzunehmen und zu leben, schwanden sie und

kamen nicht wieder. Mit all der Kraft meines Unterbewusstseins

hetzte ich solchen Träumen immer wieder nach, versuchte, sie doch

noch zu Ende zu träumen, wie sie auch immer ausgehen mögen.

Doch sie entschwanden meinen Sinnen, meinem träumerischen

Auge.

Aufgeregt von der Jagd nach meinen Träumen - welche Nachrichten

von Verstorbenen sind, so sagte meine stolze Mutter immer

- hielt mich keine körperliche Erschöpfung des Kampftrainings,

welches ich am Tage zuvor in der brennenden Sonne durchstehen

musste, mehr auf meiner Schlafstätte. Ich musste aus meinem kleinen

Raum raus, ich musste diese Kammer verlassen. Genug, dass

ich immer härter als meine acht Brüder behandelt und erzogen

wurde, ich hatte auch die kleinste und schlichteste Kammer die mir

als Schlafstätte diente - nicht einmal ein Bett ziehrte den Boden, der

durch kahle Wände beobachtet wurde, an denen nur einige Waffenhalterungen

für mein Schwert und die Lanze, meine Rüstung und

den Waffengurt eingearbeitet waren - nur eine Holzbank mit einigen

Wolltüchern.

Ich bin die einzige Tochter sagte meine Mutter immer. In unserem

Volke würden Frauen mit grösstem Respekt und gar bis und

mit dem Tode verehrt. Ich wollte mich gut vorbereiten auf meine

Bestimmung - die Bestimmung eine Familie zu führen sobald meine

Mutter verstorben war. Doch ich war mir sicher, dass ich dies auch

mit einem weichen Bett und einem etwas lebenswerteren Raum

lernen konnte.

Immer wieder dachte ich über diese Art der Erziehung nach.

Meine Mutter sagte immer, das die Schlichtheit im Leben den Geist

und Charakter eines Kämpfers stärkt - ich merkte bisher nichts

davon. Mit derselben leisen Wut die mich immer erfüllte wenn ich

inmitten geheimnisvoller Träume erwachte, verliess ich auch in

dieser Nacht wieder meine Kammer, ging in den Stall und ritt mit

meinem Streitross in die feucht warme Nacht hinaus.

Die Augen der Krieger, die noch immer in voller Rüstung und

Bewaffung durch die staubigen Strassen Farashs reiteten, musterten

mich von Kopf bis Fuss. Es wirkte sicher seltsam, dass eine Frau

des vasmarischen Volkes alleine, ohne grosse Bewaffnung und

Rüstung und vor allem ohne gebührende Begleitung durch mehrere

Krieger der Familie mitten in der Nacht aus der ehernen Umklammerung

einer der grössten Kriegerstädte der ganzen bekannten Welt

in die wilde und gefährliche Natur hinausritt. Kein Krieger begleitete

mich, daher erfragten viele Kämpfer, mich zu begleiten, doch in

Gedanken schon längst wieder auf einer Traumstrasse, welche mich

vielleicht doch noch meinen verschollenen Träumen näherbringen

könnte, antwortete ich nur geistsabwesend - ich ritt weiter hinaus in

die ...

... Dunkelheit ...

... täubte all meine Sinne. Mein Verstand war gelähmt durch etwas

Schreckliches. Die Augen wollten nicht mehr hinschauen auf die

Wahrheit die sich vor mir zeigte. Grausamkeit und Tod schien mich

in einer mich wahnsinnig machenden Umarmung festzuhalten und

nicht mehr loslassen zu wollen. Mit ohnmächtigem Schmerz im

Herzen und betäubtem Körper vernahm ich mein eigenes Atmen,

stossend, fast schon keuchend - durch eine Anstrengung derer ich

mich nicht mehr erinnern konnte.

Erinnerung - was, wo, warum bin ich hier? Wo bin ich? Tote.

Blut. Regelrecht niedergemetzelte Körper - erschlagene Leiber,

zertrennte Gliedmassen. Seen von Blut und Massen von Stahl

säumten meinen Blick. Meine angstvollen Blicke fingen etwas ein,

eine Kreatur, ein Wesen von einem Ort über den ich nicht einmal zu

träumen wagte - was war das?

Myr’Mar

Ich kämpfte damals ohne die Erinnerung an mein bisheriges Leben

auf dem Schlachtfeld von Myr’Mar - der unheiligsten und entehrtesten,

kriegerischen Auseinandersetzung der die Geschichte Zeuge

wurde. Im Alter von jugendhaften 19 wurde ich, um mich meiner

fähig zu beweisen, von meiner stolzen Mutter mit in den Krieg

genommen - eine Schlacht welche eigentlich unnötig gewesen wäre.

Was niemand auch nur ahnte war, dass ein finsterer Schatten über

dem Weg der beiden Armeen schwebte. Etwas schreckliches würde

geschehen - und es geschah auch: Chan mischte sich als dritte Partei

in diese Schlacht ein mit einer Armee finsterer Wesen und einer

schrecklichen Kraft, welche die Erinnerung aller Sterblichen in der

Ebene schlichtweg entriss. Beide Armeen wurden fast vollkommen

vernichtet - zerschmettert - zermalmt - allen Ehren des Krieges

entrissen und als wehrlose, verzweifelte Opfer durch die irhjarrschen

Kräfte vom Antlitze dieser Welt geschleudert.

Das Schicksal wollte, dass einige wenige überlebten, und die Ehre

des Krieges vergass mich nicht, denn auch ich atmete noch und

konnte mich am Ende noch erfolgreich gegen die letzten dieser

finseren Wesen erwehren. Es dauerte jedoch lange, bis ich mich

vom Grauen dieser Ebene und dem, was sich dort, dem Wissen der

Welt noch entzogen, lauernd und langsam aber unaufdringlich auf

mein Herz zubewegte, erholt hatte; soweit erholt, dass ich all meinen

Mut fassen konnte und das Schlachtfeld nach anderen Überlebenden

durchstreifte, watend im Blut und den zerrissenen Körpern von

tausenden, aufrechten Kämpfern, die auf eine, einem Krieger unwürdige

Art des Lebens betrogen wurden...

Die Stürme sammeln sich

Thalon’Dor der Ishdar und Car’Khonn der Arkwesh waren di65

einzigen anderen Krieger, welche noch auf ihren eigenen Beinen

standen. Jeder andere starb an diesem Tag. Alleine der Gedanke

daran betäubt meine Sinne noch heute, lähmt mein Herz, als ob es

jeden Augenblick aufhören würde zu schlagen.

Die beiden Armeen waren eine vasmarische und eine bryhansche.

Die Bryhaner sammelten viele Söldner und Wanderer in ihren

eigenen Reihen, um der kämpferischen Übermacht der stolzen

Kinder des Krieges überhaupt entgegentreten zu können - zwei

dieser Wanderer waren Thalon und Car. Dem Ausdruck in ihrem

Gesicht, der Verzweiflung in ihren Augen sah ich sofort an, dass

auch sie den Halt an der Vergangenheit verloren hatten - auch ihre

Erinnerung wurde an diesem Tage auf brutalste Weise zerstört und

auch ihr Herz wurde durch nagenden Wahnsinn gefoltert.

Wir machten, was jeder andere auch getan hätte, wir schlossen

uns zusammen, um zu überleben, Trost zu finden, nicht alleine zu

sein - vor allem aber um zu verstehen!

Tausende starben und wir überlebten.

Erwachen

"HÖR DAMIT AUF!" - der Schrei zerfurcht die Stille der Nacht...

Er erinnert sich nicht mehr der letzten Tage. Schleierhaft erscheint

ihm in den Träumen Szenen des immer gleichen Kampfes. Eine

lähmende Kraft hat von Ihm Besitz ergriffen, doch woher diese

Kraft kommt, was diese Kraft hervorbeschworen hat ... Was ist

geschehen - "WAS!?!" - ein zweiter Schrei, durch den er selbst

erwacht, erlöst von einem dieser Träume.

Im Wissen, den vor ihm liegenden Pass sowieso überwandern

zu müssen, macht er sich auf den Weg in die Dunkelheit, die sehr

bald von der schmeichelnden Röte der Morgendämmerung verjagt

wird. Kaum eine Stunde nach Aufbruch in der Morgendämmerung

kämpft er schon mit einer unnatürlichen Müdigkeit. Mit jedem

Schritt werden seine Beine und Arme schwerer, die Rüstung scheint

dutzende Stein zu wiegen. Eine dumpfe Melodie spielt in seinen

Gedanken, seinem ganzen Körper - sein Herz. Mit jedem Schlag

fällt auch ein Tropfen Schweiss auf den noch schattigen Grund, lässt

7

den trockenen Staub sich kräuseln beim Aufprall.

Lange hält er nach einigen Stunden des Leidens inne. Setzt sich

aber auch nicht hin, vor Furcht, dass diese Kraft ihn schlussendlich

niederzwingen könnte. Den Blick starr auf den Boden gerichtet,

angestrengt atmend und den fallenden Schweisstropfen nachschauend,

steigt ihm ein salziges Brennen in die Augen. Gezwungen, die

Augen zu schliessen verdunkeln sich seine Gedanken und vor

seinem geistigen Auge erscheint eine Szene aus alter Vergangenheit...

Wie damals, als Unbekannter an der Zwei-Völker-Schlacht in

Hemearn kämpfend, auf der Seite der menschlichen Nordstämme

gegen die Elfen der Wälder, so zerrissen fühlt er seinen Körper jetzt.

Schmerz, Pein - nur das Blut fehlt. Wer leidet wie ich jetzt, muss nicht

bluten um zu sterben..., geht es durch seinen Kopf. In Hemearn kämpfte

er tagelang ohne wirklich auszuruhen, mit seiner Klinge in der

Hand, dem Schwert mehr vertrauend als seinen eigenen Augen... In

Hemearn lernte er, was es heisst, Krieg zu führen, zu töten, zu

bluten. Er lernte seine eigenen Grenzen kennen, und stellte dadurch

auch fest, dass diese Grenze weit über derjenigen von gewöhnlichen

Kriegern liegt.

Hemearn machte ihn zu einem Kriegshelden. Rufe begleiteten

ihn, wo immer er sich in die Flanken der elfischen Langschwerter

warf. Diese Rufe fingen an ihn in den Träumen zu verfolgen, so

lange, bis er schliesslich verschwand. Eines Morgens war er nicht

mehr da, kämpfte nicht mehr gegen die blutrünstigen Elfen - während

die Nordstämme der Menschen gegen die Ishdar am Rand des

Waldreiches Haldreth untergingen, wanderte er alleine fort von

alledem, fort von den Rufen, fort von dem Morden.

Beim erneuten aufreissen der Augen blendet ihn sanftes Licht -

die ersten Strahlen des gleissenden Antlitzes schlichen bereits über

die Kuppe des Bergpasses. Wie lange war er ... unwichtig, jetzt führt

ihn sein Weg nach Westen - über die endlosen Hügelreiche, trocken

und heiss, weinend vor Durst, um bei der sich anbahnenden

Schlacht bei Myr’Mar wieder Ruhm zu erlangen, den ungläubigen

Blicken besiegter Gegner auszuweichen, zu kämpfen ...

„Macht vergeht ...

...schneller, als sich manch einer denken mag...", sinniert der stolze, auf

einem hohen Balkon thronende Ish’drel, während er auf die über

fünfzig Schritt unter ihm wimmelnden Gestalten hinunter blickt.

Die harten Züge des Elfen aus dem Reich Arlenion werfen ebenso

harte und kantige Schatten in sein Gesicht. Seine Finger greifen den

Granit der Brüstung stärker, mit einem zufriedenen aber zurückhaltenden

Lächeln, in Gedanken Jahrzehnte zurück, als er noch im

elfischen Reich im Osten weilte und davon träumte, dort zu sein wo

er heute ist.

Er ist der Tha’R, der Herrscher über die vereinten Reiche des

Westlichen Kontinents. Er ist der Gewählte aus einem Kreis von

über einem dutzend fähiger Persönlichkeiten mit Einfluss und

Macht. Sein Fingerzeig kann Krieg oder Friede bedeuten, und mit

seiner Sippe hinter sich - den Goldgeflügelten, der mächtigsten Sippe

im ish’drelschen Reich - kann er sich jedem entgegenstellen, der

seine Entscheide anzweifelt und ihn mit feindlichem Gebar herausfordern

will.

Er verliert sich wieder in Gedanken und schaut mit leerem Blick

über die hohen Friede der Stadt hinweg, hinaus in die sich leicht

gegen Südwesten senkenden Ebenen mit den unzähligen Burgfesten.

Wie feine Nadeln ragen sie aus dem grünbraun der Felder

empor. Die glühende Sonne am Firmament taucht alles in matten

Glanz und sanft oranges Glühen hebt sich von allem ab - Eine

blutige Stimmung, denkt sich der Ish’drel, Die Farbe des Krieges.

Langsam dreht sich der Ish’drel um, macht einen zuerst zögernden

Schritt - noch immer tief in Gedanken verloren - und wechselt

dann den Ausdruck seines Gesichts von nachdenklich zu erheitert.

Selbst seine Lippen zeigen ein sanftes Lächeln. Er denkt darüber

nach, wie meisterlich er doch Bryhan und Farash gegeneinander

ausgespielt hatte. Diese Menschen - wären sie nicht so leichtgläubig,

hätte es ihn mehr Mühe gekostet. Und die Vasmarier erst, ihr aufrechter

Stolz und das heisse Temperament - niemand kann einfacher

zu Krieg gezwungen werden als die stolzen ‚Kinder des Krieges’.

Dies zu Ende gedacht, erreicht Giltrondor die schmale aber

schwere Tür, hinter der die steil herabführende Turmtreppe gähnte.

Dunkelheit wechselte sich mit mattem Schein ab - wann immer

Giltrondor eine der Lichtscharten passiert. Dunkel und Licht. Dunkel

und Licht. Dunkel und Licht... Intrige und Ehrlichkeit, denkt

sich der Tha’R. Wieder zeichnen seine Lippen ein sanftes Lächeln in

sein hartes Gesicht. Der Abstieg würde lange dauern, so lange, dass

er sich die Zeit wieder mit Gedanken verkürzt, Gedanken, die ihm

ein Wohlbefinden verleihen.

Bryhan zog gegen Farash in den Krieg. Wie Kinder gelockt

durch Versprechungen. Bryhan - die Hochburg der elementaren

Lehren und damit im magischen Machtgefüge der Reiche ein Dorn

im Auge der Fanatiker in Chan, dem von dunkeln Geschichten

beschatteten Stadtstaat. Die Diener Irhjarrabons waren schon immer

sehr schlecht zu sprechen auf Bryhan, vor allem, seit sich in der

nördlich gelegenen Waldstadt mächtige Al’Mashar zu erkennen

gaben.

Wie einfach sich das Ganze doch entwickelte, geht es dem Tha’R durch

den Kopf. Wie einfach er doch die Chaner dazu bewegt hatte, auch in die

Schlacht einzugreifen - gut, dass niemand sein Gesicht in diesem Moment

erblickte, denn eine unbeschreibliche Bosheit wiederspiegelte

sich in seinen Zügen. Chan als Vollstrecker der feigen Tat, die Halbelementare

und deren Krieger vernichtend geschlagen und ebenso die Kriegsstärke der

einzigen vasmarischen Stadt im Fürstenrat zu Gorath markant dezimiert. Wie

sphärischer Glanz tanzen hüpfende Lichter in den zu finsteren

Schlitzen verengten Augen des Ish’drel.

Nun ist sein Reich, Arlenion, die Domäne der Goldgeflügelten die wohl

mächtigste Partei aller Reiche des Rates und deshalb würde es niemand mehr

wagen - angeführt durch die aufrührerischen und stolzen Vasmarier - gegen

seine Entscheide vorzugehen... sie werden es sich jetzt gut überlegen, bevor sie eine

Schlacht gegen eine bisher unbesiegte Armee führen müssten.

Seine Sehnsucht umschlingt diese Gedanken, sein Herz frohlockt,

ob dieses grossen Sieges. Nicht nur die Machtverteilung der Armeen

wurde neu geschrieben, auch das Sphärengefüge der Welt wurde erschüttert, zu

Gunsten Irhjarrabons erschwert. Zu Ende die Zeiten, während welchen die ewig

redenden und nie handelnden Wirkergilden sich ihres Einflusses im Rat so sicher

waren. Zu Ende, endlich zu Ende die Zeiten, da die Halbelementare der an der

Westküste gelegenen Stadt sich immer einmischten in Entscheidungen grösserer

Reichweiten...

Die durch seine unscheinbare Kraft aufschnellende Tür kracht

gegen die eherne Wand dahinter, und verdutzt trifft ihn der Blick

einer edel gekleideten Ish’drel, deren wallendes Gewand ein schimmerndes

Kettenhemd offenbart. Der Tha’R bemüht sich durch ein

kurzes In-Sich-Kehren, seine Emotionen zu beherrschen und verdrängt

die überwältigende Freude und zugleich den noch immer in

ihm seelenden Hass seinen Widersachern gegenüber. Zusammen

mit seinem ernsten Blick trifft seine Stimme die Wartende: „Es gibt

zu tun - es gibt noch mehr zu tun."

Vier Tage...

...lang wird er sich im Süden aufhalten müssen, das ist ihm bekannt.

Wenn nichts dazwischen kommt, wenn die Anhöhen im Süden für

einmal nicht von Drachen nach Fressen abgesucht wird, wird er

wieder rechtzeitig zurück sein, um an der Seite seiner Weggefährten

einen seiner schwersten Gänge zu beschreiten.

„Vier Tage werde ich weg sein." - formt sein Mund die stillen Worte.

Und die Augen des Alten finden die des Jungen. Dürre, kräftige

Hände zerren ihn näher. Während die eine Hand ihn nahe hält, fasst

der Alte ihm mit der anderen ins Gesicht, kräftig - tätschelt ihn mit

grober Sanftheit, wie zu den Zeiten, als er noch ein kleiner Junge

war. Auf den hageren Zügen des Alten zeigt sich ein seit langer Zeit

nicht mehr gesehenes Lächeln. Mit den Tränen kämpfend schreitet

er davon, schaut aber immer wieder zurück, erwiedert den Gruss

des Alten und lässt die Fellplache schlussendlich hinter sich zufallen

- während sich die Blicke noch ein letztes Mal treffen...

Einen Tagesritt dauert es, bis er die stolze Kriegerin und Tochter

des Stammes Mar am Horizont erblickt - wie sie dort auf dem

Rücken ihres Pferdes Windlied wartet, ihr Haar sanft im Wind weht

und die schlanke Axt in ihrer Hand ruht. Das Wiedersehen war

voller Freude und Liebe, und erlöst von Kummer und Sorgen um

seinen Alten lässt er sich in die Wärme seiner Anvertrauten sinken.

Sie reiten während des ganzen Abends über die blühenden Anhöhen

und suchen sich bei Einbruch der Nacht eine geschützte Stelle, in

welcher sie ihr Nachtlager aufschlagen.

Der Falke erreicht ihn am nächsten Morgen, am zweiten Tag,

seit er weg ist. Er weiss, was dies zu bedeuten hat - und entgegen all

seiner Vorhaben entscheidet er sich, zurückzukehren. Nicht alleine,

denn die Tochter von Sor’Mar, dem Herrn der Sonnenwanderer, begleitet

ihn nach Norden, um ihm beizustehen, und auch selbst persönlich

vom heldenhaften Rudhor’Khar Abschied zu nehmen.

Der Ritt von den Südwiesen hinauf in den Norden zerrt an ihren

Kräften, aber unter grössten Anstrengungen gelingt es ihnen,

das grosse Zelt rechtzeitig zu erreichen, vor welchem bereits die

Angehörigen des Stammes Khar wachen.

Im Zelt liegt der Alte, in seinen letzten Zügen, mit geschlossenen

Augen und friedlichem Gesichtsausdruck. Der Atem geht tief

und langsam, aber noch immer gleichmässig. Langsam wälzt sich die

Nacht voran, und immer wieder schliessen sich seine Augen vor

Müdigkeit. In der Stille der Nacht ruht er zusammen mit seinem

Bruder über den Alten, weilt neben dessen Lager und verliert sich

oft in Gedanken und Erinnerungen über die Vergangenheit...

„Es sind Tage wie diese, an denen Rudhor’Khar sein Horn an die Lippen

hob und den Donner des mächtigen Hornes weit über die Ebenen erschallen liess.

Die Stimme des Alten hallte hervor, und stimmte tiefe aber frohe Kriegsreime an,

und wie ein Chor fielen die kräftigen Stimmen seiner beiden Söhne in die Worte

ein. Im Rhythmus der Melodie wurden die schweren Arkher geführt und ebenso

rhythmisch fielen die Gegner - bis mit dem letzten Tschirnak auch die Reime

versiegten, mit dem Atem der stolzen Krieger auch das Blut ihrer Feinde. Dann

standen sie da, triumphierend, ihren Stolz hinausbrüllend, tief, laut, und in die

Ferne blickend und ausharrend, was auch immer kommen mag..."

Sanft gleitet die von Adern gezeichnete Hand über diejenige des

Alten. Für einen so grossen, kräftigen Krieger fast unnatürlich

zärtlich streicht er dem Alten über dessen Haupt, versucht, keine

Traurigkeit zu zeigen: es geziehmt sich nicht für den Sohn des

Häuptlings.

Die Helligkeit des Tages dringt vorsichtig ins geschlossene Zelt

und der Ältere der Brüder, ein grosser Wanderer, der sein Erbe an

den Jüngeren weiterreichte, entscheidet, nicht länger das Strahlen

des Antlitz des Gleissenden auszusperren. Der Ältere erstickt das

brennende Öl in der eisernen Schale und wirft die Plache zur Seite -

wie eine hungrige Meute von Hunden drängt das Licht ins Zelt.

Im Moment der plötzlichen Helligkeit öffnet der Alte seine Augen,

schaut leer zur Zeltkuppel und holt einmal tief und lange Luft...

und langsam und unscheinbar entweicht dieser letzte Atemzug

seinem Leib, bis dieser bewegungslos und friedlich auf der Ruhestätte

liegt.

„Erinnerst Du Dich, Khristan," sagt der Ältere der beiden, Sashar,

andächtig, „wie Vater vor zwei Jahren gegen das Leiden zu kämpfen begann?"

Er nickt, er erinnert sich: Der Alte sah seinem Schicksal

immer gerade in die Augen, kämpfte dagegen an, so kraftvoll und

mutig, unermüdlich und stolz wie damals, am Rottannenpass, als er die

Axt packte, und den angreifenden Alben mit donnernden Schreien

entgegenstürmte. Die Bergelfen hielten inne, und zogen sich zurück,

vor Respekt... oder Ehrfurcht...

Langsam übermannt der Friede die Gedanken und die beiden

Nachkommen des grossen Häuptlings stehen bei der leblosen Hülle

des Alten, blicken auf sie herab und sinnieren über die Zukunft

nach. „Wir werden gebraucht, Bruder..."

Ein ganz normaler Abend...

...sollte es werden, so normal, wie am Abend zuvor, zwei Abende

zuvor, ja, verdammt nochmal, die ganze Woche zuvor! Der stämmige

Kerl freut sich schon darauf, wieder in der Schenke in seiner

Ecke auf seinem massiven Hocker Platz zu nehmen, die Kaputze

vom Kopf zu streifen und mit anderen Wanderern über Erlebtes zu

sprechen. Immer wenn er die Schenke betritt, wird es still im Raum,

auch nach den Jahren, die er jetzt schon Stammgast ist - wenn sein

massiger Körper sich durch die Eingangstüre walzt, stockt jedem

der Atem, immer wieder von Neuem.

In der Schankstube herrschte schon laute Heiterkeit und viel

Betrieb. Der Schankwirt hat alle Hände voll zu tun, die beiden

hübschen Schankmaids aus Ilyan kommen bei den Kriegern gut an.

Die Tür schwenkt auf und Urthrak stampft herein. Wie immer

streifen beide Schultern den Rahmen, und den Kopf bringt er nur

mit Schieflage unter dem Türrahmen hindurch. Wie an jedem Abend

senken sich die Geräusche und unzählige Blicke fixieren den

mächtigen Al’Mentar.


Skorpion Geschlecht:Männlich Schwein OfflinePersönliche Galerie von ritterderdrachenlanzeBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenE-Mail sendenWebsite dieses Benutzers besuchenMSN MessengerICQ-Nummer
Bashdin
Blue Moon Leader
Blue Moon Leader


Alter: 32
Anmeldungsdatum: 09.04.2005
Beiträge: 360
Wohnort: Dresden
sweden.gif
BeitragVerfasst: Do 28 Apr, 2005 09:08  Titel:  (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Das gefällt mir. Kann man erfahren, ob die Charaktere schon irgendwo drin sind oder ob du sie dir selbst ausgedacht hast?

_________________
Some things will never be different...

Wassermann Geschlecht:Männlich Affe OfflinePersönliche Galerie von BashdinBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht senden
Xelethotiras
Site Admin
Site Admin


Alter: 52
Anmeldungsdatum: 08.03.2004
Beiträge: 1846
Wohnort: Wien
austria.gif
BeitragVerfasst: Do 28 Apr, 2005 11:05  Titel:  (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach untenNach oben

Verschoben nach "Fan Fiction".


Löwe Geschlecht:Männlich Schwein OfflinePersönliche Galerie von XelethotirasBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenE-Mail sendenWebsite dieses Benutzers besuchenICQ-Nummer
LaBärd IV.
Gott der LaBärei
Gott der LaBärei


Alter: 37
Anmeldungsdatum: 23.12.2004
Beiträge: 2317
Wohnort: In der Provinzialstadt S.
germany.gif
BeitragVerfasst: Do 28 Apr, 2005 12:41  Titel:  (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach untenNach oben

@Bashdin: Sieht so aus, als würde sich diese Geschichte auf das Rollenspiel Mongador beziehen.

@ritterderdrachenlanze: Schicke Geschichte, aber du kannst uns natürlich viel erzählen, wenn wir die Welt von Mongador nicht kennen Wink

Trotzdem sehr gut gelungen, auch die Überschriften, zB "Ein ganz normaler Abend...", die als Satzanfang verwendet werden, gefallen mir.

Schreib doch mal was zu Blue Moon, dann können wir uns die Flosse schütteln Wink

_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________

Schütze Geschlecht:Männlich Tiger OfflinePersönliche Galerie von LaBärd IV.Benutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenE-Mail sendenWebsite dieses Benutzers besuchenICQ-Nummer
Heretic
Blue Moon Fan
Blue Moon Fan


Alter: 42
Anmeldungsdatum: 23.04.2005
Beiträge: 43
Wohnort: Ohmden
germany.gif
BeitragVerfasst: Di 03 Mai, 2005 23:43  Titel:  (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach untenNach oben

@Bärd: Es heisst MONDAGOR.


Widder Geschlecht:Männlich Hahn OfflinePersönliche Galerie von HereticBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht senden
LaBärd IV.
Gott der LaBärei
Gott der LaBärei


Alter: 37
Anmeldungsdatum: 23.12.2004
Beiträge: 2317
Wohnort: In der Provinzialstadt S.
germany.gif
BeitragVerfasst: Mi 04 Mai, 2005 14:31  Titel:  (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach untenNach oben

wupps Embarassed
Kann ja mal passieren, ich alter Legastheniker Wink

Wiso sagt der Meister eigentlich nicht selbst ma was dazu?

_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________
_________________

Schütze Geschlecht:Männlich Tiger OfflinePersönliche Galerie von LaBärd IV.Benutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenE-Mail sendenWebsite dieses Benutzers besuchenICQ-Nummer
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:      
Neues Thema eröffnenNeue Antwort erstellen Vorheriges Thema anzeigenDieses Thema verschickenZeige Benutzer, die dieses Thema gesehen habenDieses Thema als Datei sichernPrintable versionEinloggen, um private Nachrichten zu lesenNächstes Thema anzeigen

Nächstes Thema anzeigen
Vorheriges Thema anzeigen
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum herunterladen


Forensicherheit

213981 Angriffe abgewehrt

Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Powered by phpBB2 Plus, Artikelverzeichnis and Webkatalog based on phpBB © 2001/6 phpBB Group :: FI Theme :: Mods und Credits